Idee: Bilder für die Kunstwelt der Zukunft
Im Jahr 2025 feiern wir das zwanzigste Jubiläum des “UNESCO-Übereinkommens über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen”. Zu diesem Anlass lädt der ArtVenture Club e.V., das Netzwerk für Kunstweltakteur:innen, am 17. und 18. November 2025 zur Veranstaltung “Zukunfts-Bilder” nach Düsseldorf ein.
Gemeinsam begeben wir uns auf eine inspirierende Reise in die Kunstwelt des Jahres 2055 und blicken aus der Perspektive des dann fünfzigsten Jubiläums des UNESCO-Übereinkommens zurück auf die vergangenen dreißig Jahre:
Wie haben sich die Prinzipien des UNESCO-Übereinkommens entwickelt?
Welche Aspekte wurden bewahrt, umgesetzt und weitergedacht?
Welche Erfolge konnten möglicherweise gefeiert werden?
Welche Herausforderungen bleiben?
Mit geführten Imaginationen, interaktiven Roundtables, kulturellen und kunsthistorischen Impulsen sowie der innovativen Methode der Regnose, einem visionären Rückblick aus der Zukunft, schaffen wir Raum für inspirierende Bilder und hoffnungsvolle Erzählungen für Morgen – emotional und mit Langzeitwirkung. Im Mittelpunkt steht die Überzeugung, dass die Kunstwelt der Zukunft adaptiv, feministisch und ko-kreativ ist und Themen wie Weltverbundenheit, Fairness und Transformation zu entscheidenden Leitmotiven werden. Das UNESCO-Übereinkommen dient dabei als Leitlinie und zentrales Werkzeug für die Zukunftsgestaltung. Wir würdigen die bisherigen Erfolge dieses Meilensteins der Völkerverständigung, hinterfragen dabei jedoch auch kritisch:
Wie zeitgemäß sind seine Prinzipien angesichts rasanter kultureller Transformationen?
Wie können sowohl große Institutionen als auch Einzelakteur:innen der Kunstwelt die abstrakten Ideen des Übereinkommens in konkrete Handlungen übersetzen?
Die Antworten darauf könnten in einer Kunstwelt liegen, die internationale Zusammenarbeit und den dynamischen Austausch zu lebendigen Bestandteilen ihrer kreativen und organisatorischen Prozesse macht. Sie vereint lokale und globale Perspektiven mit transdisziplinären Ansätzen, interkultureller Kommunikation und kooperativen Projekten – für mehr Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und kulturelle Vielfalt. Die Veranstaltung “Zukunfts-Bilder” des ArtVenture Clubs e.V. bietet eine einzigartige Möglichkeit, Teil einer emotional verbundenen Community zu werden, die Offenheit, Solidarität und Verantwortung lebt.
Die Ergebnisse unserer gemeinsamen Arbeit an positiven Visionen und Chancennarrativen für Morgen fließen in ein partizipativ gestaltetes “Kompendium der Zukunfts-Bilder” (Arbeitstitel) ein. Diese Open-Source-Publikation fördert Wissenstransfer und inspiriert zu neuen Ansätzen für Projekte und Veranstaltungen für die Kunstwelt der Zukunft.
Methodik und Inhalte
Die Veranstaltung lädt zur aktiven Mitgestaltung ein und weckt die Fantasie der Teilnehmenden: In kurzen Vorträgen skizzieren Referierende ihre Visionen für die Kunstwelt der Zukunft und bieten neue Perspektiven für morgen:
- Mit immersiven Visualisierungen erleben wir ein wirkungsvolles Instrument für Storytelling und die kreative Gestaltung von Gegenwart und Zukunft.
- In intensiven Arbeitskreisen schaffen wir Räume für Austausch und Zusammenarbeit, um gemeinsam mutige Ansätze für die Umsetzung unserer Visionen zu entwickeln.
- Kulturelle Impulse rahmen die Veranstaltung und greifen zentrale Inhalte direkt auf. Sie stärken die emotionale Bindung an das Thema und inspirieren dazu, die entwickelten Ideen nachhaltig in die eigenen Handlungsfelder zu übertragen.
- Mit immersiven Visualisierungen erleben wir ein wirkungsvolles Instrument für Storytelling und die kreative Gestaltung von Gegenwart und Zukunft.
So entstehen positive Narrative, die eine hoffnungsvolle Alternative zu dystopischen Szenarien bieten.
Themen: Die Kunstwelt der Zukunft ist …
Die Impulse und Roundtables widmen sich dieser zentralen Fragestellung und gliedern sich in fokussierte Themenbereiche (Dimensionen) sowie transversale, übergreifende Prinzipien (Querschnittsdimensionen). Gemeinsam fassen sie die wesentlichen Aspekte einer nachhaltigen, gerechten und wandlungsfähigen Kunstwelt zusammen und fördern den interdisziplinären Austausch.
🎨 … ko-kreativ (Querschnittsdimension)
Das Veranstaltungskonzept basiert auf einer ko-kreativen Haltung, die Zusammenarbeit in einem vernetzten Kollektiv in den Mittelpunkt stellt und Räume für Dialog schafft. In Arbeitskreisen entstehen Szenarien für zukunftsweisende Strukturen in Institutionen, Netzwerken und der eigenen Handlungspraxis.
Die Teilnehmenden erarbeiten in kollaborativen Formaten Wege, wie gemeinsame Kreativität die kulturelle Vielfalt stärken, bestehende Leitlinien als Standards etabliert werden und transformative Veränderungen geschaffen werden können. Durch den Austausch von Wissen und Ressourcen sowie die gemeinsame Zielverfolgung entsteht ein dynamisches, synergetisches Ökosystem. Dieses bietet eine Grundlage für langfristige Allianzen und transformative Veränderungen, die im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 und den Prinzipien des UNESCO-Übereinkommens über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen stehen.
💚 … adaptiv (Querschnittsdimension)
Nachhaltigkeit und Resilienz entstehen durch flexible Anpassung und proaktives Handeln. Die Kunstwelt des Jahres 2055 hat gelernt, flexibel auf ökologische, soziale und kulturelle Veränderungen zu reagieren.
🚺 … feministisch (Querschnittsdimension)
Der feministische Ansatz des Übereinkommens wurde konkretisiert. Machtstrukturen wurden erfolgreich hinterfragt. Geschlechtergerechtigkeit und intersektionale Perspektiven wurden zu integralen Bestandteilen künstlerischer und institutioneller Praxis.
🌐 … weltverbunden (Dimension)
Kunst als Brücke zwischen Menschheit, Natur und Kultur. Die Kunstwelt hat ihren Teil der Verantwortung übernommen, die planetare Gesundheit zu fördern – durch transnationale Verbindungen, die in Zusammenarbeit globale Herausforderungen adressieren.
🤝 … fair (Dimension)
Soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit und faire Finanzierung führen zu einer menschenzentrierten Kunstwelt. Das “UNESCO-Übereinkommen über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen” hat gemeinsam mit der Fair Culture Charta Maßstäbe für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Ressourcenverteilung gesetzt.
🤖 … transformativ (Dimension)
Innovation und Technologie bieten Impulse für nachhaltige Veränderungen und zukunftsorientierte Lösungen. Die Kunstwelt hat sich radikalen Innovationen und neuen Paradigmen geöffnet und selbst Visionen für transformative Veränderungen geschaffen. Digitalität und die Nutzung von KI sind selbstverständliche Ergänzungen der künstlerischen Praxis.
Zielgruppe
Die Veranstaltung “Zukunfts-Bilder 2025 / 2055” richtet sich an Kunstweltakteur:innen, Systemdenker:innen und Zukunftsentwickler:innen. Sie spricht Menschen an, die aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen, feministischen und ko-kreativen Kunstwelt mitwirken und neue Ideen in ihre eigenen Handlungsfelder einbringen möchten.
Zur Zielgruppe zählen Museumsleiter:innen, Kurator:innen, Kunsthistoriker:innen, Kunstvermittler:innen, digitale und soziale Kunstaktivist:innen, Vertreter:innen aus Kulturpolitik und -wirtschaft sowie junge Fachkräfte und Studierende. Ergänzt werden diese Kunstweltakteur:innen durch Vordenker:innen und interdisziplinäre Expert:innen aus anderen Fachbereichen. Gemeinsam erweitern wir unseren Blickwinkel und erkunden innovative Ansätze.
Zielsetzung und langfristige Wirkung
Durch gemeinsames Lernen, den Austausch von Wissen, Erfahrungen und Ideen sowie das Engagement aller Beteiligten werden Visionen für die Kunstwelt von morgen entworfen. Der Fokus liegt darauf, vorherrschende Bedrohungsnarrative und Dystopien zu überwinden und durch hoffnungsvolle Gegenentwürfe zu ersetzen.
Die während der Veranstaltung entstandenen Ideen und Strategien sollen die Teilnehmenden nachhaltig begleiten und eine Grundlage für eine widerstandsfähige, resiliente Kunstwelt schaffen, die es den Menschen ermöglicht, angemessen auf Veränderungen in ihrer Umwelt und Branche zu reagieren.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit lädt zum Perspektivwechsel ein. So entsteht untereinander eine erhöhte Sensibilisierung für die vielfältigen Situationen der unterschiedlichen Kunstweltakteur:innen.
Somit geht es bei den “Zukunfts-Bildern 2025 / 2055” vorrangig darum, inspirierende Impulse und nützliche Reisebegleiter für neue Gedankenhorizonte und Wirkungspfade zu entdecken. Umsetzbare Ideen und konkrete Ergebnisse sind dabei willkommene und wertvolle Ergänzungen.
Dokumentation
Nach der Veranstaltung entsteht ein “Kompendium der Zukunfts-Bilder” (Arbeitstitel) als interaktive barrierefreie Open-Source-Publikation. Diese begleitet bereits alle Phasen der Veranstaltung als methodisches Werkzeug und wird als integraler Bestandteil des gesamten Prozesses gestaltet. Das Kompendium fasst die Ergebnisse strukturiert zusammen, bereitet sie transparent auf und macht sie nachhaltig zugänglich.
Neben den inhaltlichen Beiträgen der Referierenden und den Erkenntnissen der Roundtables umfasst es kreative Elemente wie die “E-Mails an die Zukunft” der Teilnehmenden. Inspiriert vom Ansatz der “Letters to the Future”, eines Projekts von Art not Oil im Kontext der Pariser Klimaverhandlungen 2015, regen diese persönlichen, visionären Botschaften zukünftige Generationen zum Nachdenken und Handeln an, geben individuellen Perspektiven Raum und stellen Verbindungen zwischen Gegenwart und möglichen Zukünften her.
Als Ressource für die behandelten Themen soll das Kompendium Impulse für die Weiterentwicklung dieser Inhalte bieten. Darüber hinaus bietet es Ansätze und Methoden, die auf andere Veranstaltungen übertragbar sind, und fördert damit den Wissenstransfer und die Verbreitung innovativer Ideen.
Fortsetzung
Die “Zukunfts-Bilder 2025 / 2055” markieren den Beginn eines auf Dauer angelegten Prozesses. Der ArtVenture Club e.V. möchte mit dieser Veranstaltung die transformative Kraft von Kunst und Kreativität sichtbar machen und diese als wichtige Bausteine für eine dynamische Kunstwelt der Zukunft etablieren.
Durch mögliche Folgeformate wie Online-Workshops, virtuelle Treffen und thematische Arbeitsgruppen innerhalb des Ökosystem des ArtVenture Clubs kann der ko-kreative Austausch zwischen den Teilnehmenden auch über die Veranstaltung hinaus gefördert werden. Langfristig könnte so ein Netzwerk entstehen, das zukunftsfähige Veränderungen in der Kunstwelt diskutiert und aktiv mitgestaltet.
Alleinstellungsmerkmal und Relevanz
Die “Zukunfts-Bilder 2025 / 2055” bieten eine außergewöhnliche Gelegenheit, eine visionäre Zukunftsgestaltung mit praktischer, interaktiver Partizipation zu verbinden. Besonders wertvoll ist der Rückblick aus der Perspektive des Jahres 2055, der die Teilnehmenden zu einer imaginativen Reise in die Zukunft einlädt. Mit dem “Kompendium der Zukunfts-Bilder” (Arbeitstitel) entsteht zudem eine Ressource, die den Wissenstransfer und die Verbreitung der entwickelten Ideen auch weit über die Veranstaltung hinaus ermöglicht.
Durch aktive Beteiligung, interdisziplinäre Zusammenarbeit und die enge Einbindung des UNESCO-Übereinkommens über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen bieten die “Zukunfts-Bilder 2025 / 2055” ein dynamisches Forum für den Dialog über die transformative Kraft der Kulturvielfalt als grundlegendes Element einer lebendigen und zukunftsfähigen Kunstwelt.
Bild: Chrispy Simon, Graphic Recording zur Veranstaltung “Global Goals Lab” vom ArtVenture Club e.V. und Culture4Climate, Düsseldorf, 2023, https://chrispy-simon.de/, Nutzung mit freundlicher Genehmigung des Künstlers.
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